Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern und Interessierte,
ein langes Warten und ein noch intensiveres Vorbereiten liegen hinter uns – genau wie nun die erste Woche des neuen Schuljahres – und wir sind sehr froh sagen zu können: Es geht (doch!)
Fast fünf Monate waren unsere Flure verwaist, die Klassenräume, wenn überhaupt, gerade mal zur Hälfte gefüllt. Seit dem 10. August sind die Kleemannschulen trotz aller Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen wieder richtig lebendig: Jeden Schultag sehen sich alle Schüler/innen in Vollbesetzung und die Lehrkräfte können mit kompletten Klassen arbeiten. Und – endlich – findet wieder die direkte Interaktion statt, die für ein effektives und ganzheitliches Lernen unverzichtbar ist.
Die akustische Verständigung durch die auch im Unterricht getragenen Mund-Nasen-Masken ist ungewohnt, für manche/n auch anstrengend, das sichtbare Lächeln des Gegenübers fehlt. Aber: Es geht! Die aus Infektionsschutzgründen dauerhaft geöffneten Fenster und offenen Klassenraumtüren hatten im vergangenen Schuljahr noch Bedenken wegen des Lärmpegels ausgelöst. Unbegründet, denn offenbar haben wir die Disziplin unserer SchülerInnen gewaltig unterschätzt! Es ist leise auf den Fluren und der leichte Durchzug bei 30 Grad Celsius eine hoch willkommene Erfrischung.
Die verlängerten Stundenintervalle (90 Minuten) und reduzierten Raumwechsel zur Verringerung der Kontakte zwischen den epidemiologischen „Kohorten“ (an den Kleemannschulen sind die Kohorten gleichbedeutend mit „Klassen“) scheinen den Lernbetrieb sogar zu erleichtern: Die Lehrkräfte können das Lernen nun im Austausch mit den Schüler/innen individueller steuern und kurze Pausen können klassenweise und bedarfsorientiert gesetzt werden. Die verringerte Fächeranzahl pro Schultag macht die Konzentration auf den Stoff leichter, der 14-tägige Wechsel in dreistündigen Fächern ermöglicht eine klare Struktur und gleichzeitig kontinuierlichen Unterricht über die gesamte Breite des Fachspektrums des gewählten Bildungsganges.
Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes in der Schule ist eine große Anstrengung für alle. Umso erfreulicher ist, wie konsequent sich alle an diese so wichtige Empfehlung halten. Auch die Laufwege, Zugangsbeschränkungen zu einzelnen Räumen, Abstandsregeln und die vielen weiteren Details aus dem Hygiene-Konzept der Schule werden genau beachtet. Danke dafür an alle, die sich so sorgfältig zu unserem und ihrem Schutz an diese Vorgaben halten!
Parallel zu den Maßnahmen zum Infektionsschutz ist der Ausbau der Infrastruktur für das Lernen mit digitalen Medien in den Ferien erheblich vorangegangen. Nach dem bereits seit Januar 2020 erfolgten Ausbau der Bandbreite unseres Internetanschluss‘ konnten jetzt neue und zudem leistungsstärkere Access-Points installiert werden. Sehr zeitnah werden alle SchülerInnen einen unkomplizierten und direkten Zugang zum WLAN für private und schulische Leihgeräte erhalten. Gleichzeitig wird es dann möglich sein, aus dem WLAN auf IServ zuzugreifen. IServ wird zukünftig auch im Präsenzunterricht eine größere Rolle spielen, vorausgesetzt es ist fachlich und methodisch sinnvoll. Der direkte Zugang zu digital vorliegendem Unterrichtsmaterial aus dem Klassenraum wird so Stück für Stück alltäglicher und ergänzt die analogen Medien wie Buch, Papier und Stift. Mit den Mitteln aus dem DigitalPakt hat die Schule Notebooks angeschafft, die den Schüler/innen zur Verfügung stehen, die bislang nicht über die erforderlichen Geräte verfügen.
Zusätzlich haben die Kleemannschulen alle Lehrkräfte mit Dienstlaptops ausgestattet, die Raumtechnik systematisch überprüft und Kommunikationswege zur Arbeit mit IServ als zentraler Lernplattform festgelegt. In den kommenden Tagen werden die IT-Techniker noch mehrfach zum Einsatz kommen, um die Systeme weiter zu optimieren und Ausfallsicherheit für die Zukunft zu gewährleisten. Eine weitere Vorbereitung auf das kommende Jahr, in dem die Kleemannschulen weiter massiv in die Digitalisierung investieren werden. Geplant sind u.a. Klassensätze von Notebooks und Tablets, interaktive Tafeln sowie Videokonferenz-Systeme.
In den Ferien hat das Kollegium im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen weitere IServ-Module getestet: Wenn Aufgaben digital gestellt werden, so erfolgt das zukünftig nicht mehr über das Forum, sondern über das Aufgabenmodul. Zur Kommunikation über Unterrichtsprojekte wird der sogenannte Messenger verwendet, für den Unterricht via Videokonferenz das bereits vergangenes Schuljahr in einigen Klassen getestete Videokonferenzmodul.
Mit der Zunahme an digitalen Unterrichtsinhalten steht auch das Internet als Informationsquelle verstärkt im Blickpunkt. Die Kleemannschulen haben bereits in der Vergangenheit die Stärkung der Medienkompetenz der Schüler/innen im Fokus. „Medienkompetentes Handeln“ wird nun noch stärker geschult und in Form eines Projektes den Schüler/innen näher gebracht. Hierbei sind die Überprüfung des Wahrheitsgehalts von Informationen, das Erkennen von „Fake-News“ sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Weitergabe und Verbreitung von (Falsch-)Informationen zentrale Themen. Cyber-Mobbing und die teils fatalen Folgen für Betroffene haben in diesem Projekt ebenfalls eine besondere Stellung.
Das Ziel dieser Investitionen ins Digitale ist nach wie vor die optimale Vorbereitung auf den weiteren Bildungsweg unserer Schüler/nnen und auf die berufliche und gesellschaftliche Wirklichkeit von morgen. Wir haben diesen Prozess nun beschleunigt, um für eine mögliche erneute Schließung noch besser als im März für das Lernen aus der Distanz vorbereitet zu sein. Nichtsdestotrotz hoffen wir natürlich, dass das Infektionsgeschehen in Kiel und im Land insgesamt so kontrollierbar bleibt, dass unsere Schülerinnen und Schüler weiter jeden Tag gemeinsam lernen können – und die digitalen Medien „nur“ eine sinnvolle alltägliche Ergänzung bleiben…
Für das gesamte Team der Kleemannschulen grüßt herzlich
Die Geschäftsführung